S'mores and more!

 


Der erste Biss war noch vorsichtig ...


... oh ja. Schmeckt.

Heute gibt es wieder eine Lektion in Sachen Kulinarisches: ein S'more (von "some more" = etwas mehr) ist ein Beispiel für das amerikanische Prinzip "es ist süß - aber geht es auch süßer?" Dazu wird ein über dem Lagerfeuer leicht angebräunter Marshmallow in einen Schokoladenkeks gepresst. Reinbeißen und genießen - bleibt garantiert was im Bart hängen, das ist Teil der Erfahrung.

Anlass war unsere Mittwochsandacht, die wir diesmal bei Gemeindegliedern im Garten feierten - allerdings etwas erweitert, denn es war zugleich Chris' Abschiedsparty, die nun leider nach Madison (die Hauptstadt von Wisconsin) zurückzieht. Auch wenn das für mich sehr traurig ist, haben wir ihr doch eine tolle Überraschungsfeier bereitet: zunächst für ein Dinner dorthin gelockt, strömte plötzlich eine große Gruppe von Gemeindegliedern aus dem Haus und Chris war überwältigt.

Doch zurück zum Kulinarischen: ein weiteres Beispiel des oben genannten Prinzips zeigte mir meine Freundin Lily (oben im Bild) auf der County Fair (mehr dazu später): und zwar Root Beer Float. Root Beer ist eine Brause (trotz des Namens ohne Alkohol), die aus einer einheimischen Wurzel hergestellt wird (wörtlich Wurzelbier) und für europäische Gaumen ein wenig nach Zahnpasta (!) schmeckt. Sowohl Root Beer als auch Mountain Dew (ebenfalls eine Brause) haben es mir aber angetan, vermutlich weil sie für mich exotisch schmecken! Ein Root Beer Float ist dann (siehe obiges Prinzip), wenn man in einen Becher Root Beer noch eine Kugel Vanilleeis reinmacht (float = schweben, schwimmen). Denn warum nicht?! Dieses isst man dann simultan zum Root Beer Genuss.

Weiterhin zu erwähnen sind Maiskolben, die in Butter eingetaucht und mit diversen Gewürzen versehen werden, sowie Funnel Cake, ein süßer Teig, der in heißes Öl gegossen und somit direkt frittiert wird, gern mit Zucker und Zimt.


Wälder, Felder und rote Scheunen: das ist Wisconsin.
Lily ist Fotografin und machte dieses Bild auf unserem ersten Date.
Dank ihr füllt sich mein spartanisches Apartment mit Bildern...


...und mit neuen Mitbewohnern: das ist Tom, gerade in seiner Chrysalis.
Die gelb gestreiften Raupen werden zu orangenen Monarchfaltern.
(Update wird folgen...)


Beim Joggen um den Mothee Lake.
Kann man hinterher gleich reinspringen und sich wieder abkühlen.


Selfie Time!


Letzten Dienstag ging es mit Bill aus der Gemeinde auf einen Angelausflug.
Bierchen, Tretboot, Sonnenuntergang: was will man mehr.


Ich habe hier zum ersten Mal geangelt: Bill brachte mir bei, wie alles funktioniert.
Wurm auf den Haken, auswerfen, warten und rausziehen.
Aber: geht das auch ne Nummer größer? (hier ein blauer Sonnenbarsch)


Naja, schon besser.
Einen deutlich größeren Flussbarsch verlor ich leider: er fiel aufs Boot und zurück ins Wasser.
Aber ohne Beweisfoto kann ich natürlich viel erzählen!

Diese Woche über gab es in West Bend die County Fair. Dabei handelt es sich um eine jährliche Veranstaltung, in der alle möglichen Sachen aus dem lokalen Umfeld ausgestellt werden (County ist in etwa ein Landkreis). Im Prinzip besteht die Fair aus vier Teilen: einem Ausstellungsteil, eine Reihe von Tierscheunen (dazu später mehr), eine Fressmeile und einen jahrmarktartigen Teil mit diversen Fahrgeschäften. Oft gibt es zusätzlich noch Musikkonzerte und Shows.

Jeder, der möchte, kann im Ausstellungsteil mitmachen: jedes Jahr werden verschiedene Kategorien ausgeschrieben, von der besten Kartoffel über die schönsten Fotos bis hin zu Holzarbeiten. Alle eingebrachten Objekte werden jeweils von einer Jury bewertet und können kleine Preise gewinnen. Lily hat eine Reihe ihrer Fotos, sowie Blumen-Arrangements (sie arbeitet als Floristin) eingebracht, und auch einen ihrer köstlichen Apfelkuchen (ich habe immerhin die Äpfel geschält!).


Eines von Lilys Blumen-Arrangements;
es gab Vorgaben, wie etwa, dass sie in einer Tasse (oder Gießkanne, oder ...) sein sollen.
Die Blumen kommen aus Lilys eigenem Garten daheim.


Am Abend kühlte der heiße Tag ein wenig ab.
Es gab auch Streichelzoos und sogar Vieh-Auktionen wie im wilden Westen zu beobachten.
Wisconsin zeigt hier seine sehr ländliche Seite!


In diesem Video könnt ihr euch einen Eindruck verschaffen.


Streichelzoo für die Kleinen, mit Ziegen, Pony-Fohlen, Alpaka und mehr.


Eine der zahlreichen Scheunen, in denen es Kühe, Pferde, Schweine, Hühner, Hasen,
und vieles mehr (jeweils in allen Arten, Größen und Farben) zu begutachten gab.


Am Horizont sieht man die Fahrgeschäfte leuchten.


Hier ein Konzert unter leicht bewölktem Himmel.


An diesem Stand gab es so ziemlich... alles.

Der Rest der Woche verlief ruhig - Eric war im Urlaub und ich kümmerte mich um die Gemeindegeschäfte: vom Sonntagsgottesdienst, Besuch eines Gemeindeglieds im Krankenhaus, über die wöchentliche Bibellesegruppe, sowie die Mittwochsandacht bis hin zur Trauergruppe, die ich von Chris nun übernommen habe. Nicht zuletzt war diese Woche das Rote Kreuz bei uns zu Gast, und nahm mir auch gleich ne gute Ladung Blut ab. Mit der zuständigen Dame unterhielt ich mich über ihre Heimat Lettland, aus der sie mit ihren Eltern zu Sowjet-Zeiten eingewandert ist. Immer wieder ist es faszinierend, wie Menschen ihren Weg nach Amerika, und auch in unsere Gemeinde gefunden haben.

Und am Freitag war wieder unsere Mittelschul-Jugendgruppe (5.-8. Klasse) angesagt!


Am Freitag ging es mit der Jugendgruppe in die Arcade, eine Spielehalle,
wie man sie aus den Achtziger Jahren kennt;
ein Hobby-Sammler hat hier wieder eine aufgemacht.


Air Hockey war dabei auch begehrt.

Soweit mal wieder mein Update. Einen schönen Sonntag und eine segensreiche Woche wünsche ich!

PS. Nächstes Mal werde ich über die VBS berichten... Vacation Bible School! Eine fünf Tage dauernde Veranstaltung für Kinder mit jede Menge Spielen und biblischen Geschichten. Das steht für uns nächste Woche an!

Tschüss!

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