Frühsommers Schönheit


Lily hat begonnen, die Bilder ihrer Analog-Kamera zu scannen,
die sie in Deutschland gemacht hat.
Hier ein Bild aus dem Garten meiner Eltern in Schwerin.

Am Montag durfte ich meinen Geburtstag feiern - wie schön war es, von so vielen Menschen zu hören (sogar ein Geburtstagslied aus Schottland war dabei...) via Karte, Whatsapp, Telefon, Email und natürlich ganz persönlich. 

Am Sonntag probierten wir etwas Neues aus im Gottesdienst: statt einer Predigt konnten uns die Leute Fragen stellen. Diese wurden anonym auf Zettel geschrieben und dann per Zufallsprinzip gezogen. Da waren dann von sehr praktischen Anliegen ("Was ist mit der Lampe über der Kanzel?") über biblisch-theologische Fragen ("Ich habe Angst vor dem Tod - wie gehe ich damit um?") bishin zu Trivialem ("Ordne nach Beliebtheit: Kekse, Döner, Gurken") alles dabei. Es war ein großer Spaß für uns und die Gemeinde, so sehr, dass wir das Segment verlängerten und die Leute uns fragten, ob wir das ein andermal wiederholen könnten. Wer mal reinschauen möchte, ab der 44. Minute: 


Nach dem Gottesdienst feierte ich meinen Geburtstag mit Gästen zuhause bei Gemeindeglied Kathy Mertz - mit gegrilltem Lachs und Erdbeerkuchen. Auch Chris war extra aus Madison gekommen. Es war ein wunderschöner Tag!


Bei Kathy Mertz zuhause.

Letzte Woche habe ich in einem der vielen Second Hand Läden hier einen Schreibtisch-Schrank (bzw. "Sekretär") entdeckt, den ich mir selbst zum Geschenk machte, und der mittlerweile voll ausgestattet ist mit Büchern, die sich schon viel zu lange auf dem Boden stapelten:


Kleine Studierecke des angehenden Pfarrers.

Ansonsten sind viele mit den Gartenarbeiten des Frühsommers beschäftigt. Eine Gärtnerin darf ich gelegentlich dabei begleiten:


Lily zu später Stunde noch zugange in ihrem Gewächshaus.


Mit viel Geduld und Pflege wird der Pflanztopf zurechtgemacht.

Während ich die letzten zwei Wochen in der Kirche die Stellung hielt, war Eric auf Reisen in Frankreich! Währen der auf der Rhône schipperte, passten Lily und ich auf den Hund auf:


Toby sagt Guten Morgen.

Eine Sache, die ich so nur aus Amerika kenne, sind "Garage Sales". Dabei wird die eigene Garage in einen Flomarkt verwandelt, wo man den angesammelten Schrappel vergangener Jahre für ein paar Dollar verkauft. Diese Garage Sales gibt es auch oft, wenn Leute umziehen. Hier in Kewaskum gibt es zudem ein Wochenende, an dem fast alle ihre Garagen öffnen, um Krempel loszuwerden.


Mit Lily und ihrer Mutter Kandy auf Schnäppchenjagd.
Ich konnte ein paar schöne alte Karten auftreiben.


Manche Funde sind derweil etwas unheimlich...

Ein paar Neuigkeiten zu meinem Ordinationsprozess hierzulande. Nachdem ich die psychische Evaluation irgendwie bestanden habe (das muss überraschen), und ich einen Online-Kurs zur Geschichte und Struktur der UCC absolviert habe, muss ich nun als nächsten Schritt eine Art Portfolio anlegen, in dem ich nachweise, dass ich alle 48 "Marks of Ministry" ("Merkmale des Pfarramts") erfülle: dabei ist dann die akademische Ausbildung nur eines von vielen. Ebenso "beweisen" muss man, dass man sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt, Führungsqualitäten besitzt, die biblischen Geschichten gut in den modernen Kontext stellen kann, und vieles mehr. Einer, der mir dabei helfen soll, ist Dale Stohre, ein Pfarrer im Ruhestand mit viel Erfahrung. Ich traf ihn im "Sawmill Inn" (Gasthaus zur Sägemühle):


Als ich bei der Gaststätte eintraf, begrüßte mich ein Eichhörnchen
auf der namensgebenden Säge!

Insofern geht das alles erstmal seinen weiteren Gang... ansonsten schaue ich mir die schöne Natur von Wisconsin an, besonders auf meinem geliebten Ice Age Trail (Eiszeit-Pfad). Lily hatte mir übrigens zum Geburtstag (außer Blumen, Pflanzen und Apfelkuchen...) zwei T-Shirts geschenkt: eines vom Ice Age Trail, und eines von Mauthe Lake - die zwei Orte, die wir vor fast einem Jahr gemeinsam besuchten, als wir uns zum ersten Mal kennenlernten. (Und gegrillte Käse-Sandwiches gab es auch noch obendrauf...)


Einer meiner Lieblingsorte auf dem Ice Age Trail,
wo man unter dem Laub auf einen sumpfigen Teich blickt.
Allgemein liebe ich die vielen Wasser- und Sumpforte in Wisconsin.


Blumen am Wegesrand.


Am Ufer verbergen sich Unmengen Frösche.
Meistens hört man sie mehr als man sie sieht - die ganze Nacht hindurch...


In Schwarz-Weiß noch verzaubernder:
Blick auf einen der vielen kleinen Seen und Teiche am Wegesrand.


Wurzelwerk.


Flachs.


Flache Wasser, Sümpfe und Morast sind überall zu finden in Wisconsin.
Es liegt für mich eine Schönheit in der Art, 
wie sie zugleich Verfalls- und Lebensort sind.


Zeit für Picnic!

Wie letztes Jahr gab es auch dieses Jahr wieder ein Baseball-Spiel mit Pfarrkolleg*innen. Ich fuhr mit meinem Kollegen und Freund Jim Langreder in die Stadt (Milwaukee) und traf dort Dale, Brittany Barber, Tim (der das ganze organisiert hatte) und viele andere. Wie üblich blieben wir die meiste Zeit auf dem Parkplatz, wo vor dem Spiel gekocht oder gegrillt wird (Pulled Pork!), bevor man dann ins Stadion geht, wenn das Spiel schon angelaufen ist. (So spannend ist es halt nicht.)


Im Örtchen Hartland ist Jims Kirche und viele schöne Gärten.


Zurück bei den Brewers in Milwaukee.

Leider gibt es nicht nur gute Neuigkeiten: Jerry, mein Freund hier im Altenheim, hat mit seinen 89 Jahren viele gesundheitliche Probleme. Nun ist er im Hospiz und erwartet seine letzte Reise. Gleich werde ich mich losmachen und ihn besuchen - jedesmal könnte nun das letzte Mal sein.


Blick in Jerrys Wohnung.
Die beiden Bilder links sind von ihm selbst gemalt.

Euch allen wünsche ich einen schönen und erfüllten Sommer,
bis bald mal wieder,
Euer Jakob


 

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