Christ is Risen! He is Risen indeed!

 


Kurz nach Abschluss unseres Gottesdienstes am Karfreitag...
Rechts kann man sehen: unsere Kantorin Sherry, Küster Vance und Pastor Eric.
Wie in fast allen Kirchen Amerikas ist der Chorraum gerahmt durch die amerikanische und die sog. christliche Flagge, links und rechts.


"Christus ist auferstanden! – Er ist wahrhaftig auferstanden!" so geht der Ruf in allen Sprachen um die Welt, wenn Christen zu Ostern jedes Jahr an den Moment denken, als Gottes Leben in Christus über Gewalt und Unterdrückung und den Tod selbst siegte. 

Wie auch immer wir individuell über die Osterbotschaft und ihre Verkündigung von Hoffnung denken, für mich persönlich ist es immer wieder von großer Bedeutung, in Gebet und Meditation durch diese Tage zu gehen: Gründonnerstag mit dem letzten Abendmahl und Jesu Ringen um den Kelch des Leidens, Karfreitag, wenn Imperien und Mächte glauben, sie hätten einmal mehr über die Schwärmer und Träumer und Friedensstifter gesiegt, der Stille Samstag, als die Jünger in Angst und Trauer versinken, und der neue Morgen am Ostersonntag, wenn das unauslöschliche Licht von jenseits unserer materiellen Vorstellungswelt alle menschlichen und unmenschlichen Dunkelheiten überwindet und verwandelt – in Neues und Lebendiges. "Christ is Risen!"

Anyway... da ich oben schon den Chorraum gezeigt habe, hier noch ein paar weitere Bilder aus unserer Kirche, vor allem unsere Glasfenster - interessanterweise tragen sie noch immer ihre deutschen Stifternamen! In etlichen Vitrinen hier liegen auch noch alte deutsche Gesangbücher, Bibeln, Lektionare und und und... (Wie sonst auch, gilt: auf die Bilder klicken, um sie zu vergrößern!)



"Herr und Frau Christ Schaefer Dr."



"Frauen Verein"



"In Memory Mr. Mrs. A. A. Perschbacher"
(= in Erinnerung an Herr und Frau Perschbacher)


Oster-Paramente - "HE LIVES" = Er lebt


Pfarrer der Vergangenheit ...


und mein Büro, in dem ich gerade sitze.

Heute ist es sehr sonnig und warm - der Winter wurde direkt mit dem Sommer vertauscht, so fühlt es sich an. Gleich kommt noch Jane Anderson vorbei, die von der Conference (entspricht etwa unserem Konsistorium) hier vorbeischaut, um mich kennenzulernen. Anscheinend brauche ich wohl streng genommen auch eine Lizenz zum Verwalten der Sakramente, da die EKBO ja entschieden hatte, mich nicht vor meiner Abreise zu ordinieren.

Inzwischen bin ich hier als "Vikar Jakob" in deutscher (bzw. amerikanisch-deutscher) Aussprache bekannt - da gab es doch den Wunsch der Gemeinde, den exotischen Titel und Vornamen beizubehalten. Insgesamt wäre es einfacher gewesen, mich ordiniert zu senden, wie es andere Landeskirchen tun, aber was soll's. Immerhin kann ich so sagen, "ich bin noch nicht ordiniert!", wenn ich irgendwas nicht machen will... ;P es ist also auch ein bisschen Schutz.

Gründonnerstag heißt hier "Maundy Thursday", was wohl von "Commandment" kommt, also Gebot. (Jesus gab das Gebot, dass die Jünger seiner gedenken und sich untereinander lieben sollen). Karfreitag ist "Good Friday", was möglicherweise von "God's Friday" (Gottesfreitag) kommt. Der Karsamstag oder Stille Samstag wird kaum begangen, (leider) ähnlich wie bei uns. 

Inzwischen ist Jane dagewesen und sie meint, wir können nach der deutschen Logik gehen, und mich innerhalb der Amtsvollmacht meines Mentors handeln lassen. Also keine Linzenz zum Taufen ... geht auch ohne? ;-)

Bis bald,

Jakob

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