Ich wollte dies schon öfter sagen, aber vergesse es jedesmal...:
Da ein BLOG doch eine relativ einseitige Art der Kommunikation ist, würde ich mich sehr über Kommentare zu meinen Posts freuen, wo ihr eure Gedanken teilt (und ich freue mich auch über einen einfachen Gruß!). Es würde mir auch helfen, falls ihr konkrete Fragen habt ("Wie ist das eigentlich mit XY in Amerika?") oder Anregungen (gibt es bestimmte Themen oder Diskurse, die euch besonders interessieren? interessiert euch vielleicht mehr die einheimische Tier- und Pflanzenwelt als all das theologische Geschwätz? usw.).
Zu jeder Art, Gemeinde zu leben und Gottesdienst zu feiern gehören auch Lieder. Hier begegne ich nun wieder ganz vielen Liedern, die ich noch nie gehört habe. Welche davon hängenbleiben, zeigt sich meist, wenn man zuhause oder unterwegs ist und sich dabei erwischt, eine Melodie zu summen, oder da ist eine Strophe, die im Kopf nachhallt wie ein Ohrwurm. Drei Lieder, die mir bisher besonders aufgefallen sind, möchte ich hier kurz vorstellen und eine Übersetzung beifügen, auch wenn diese nie ganz akkurat den "Geist" einer anderen Sprache wiedergeben kann.
Hört doch mal rein!
1. Borning Cry
Das bedeutet soviel wie "Geburtsschrei", also wenn ein neugeborenes Kind schreit. Es wird oft zu Taufen gesungen, teilweise aber auch zu Beerdigungen. Wenn ihr die Übersetzung weiter unten lest, denke ich, werdet ihr verstehen, wieso.
ÜBERSETZUNG
1. Ich war da und hörte deinen ersten Schrei,
ich werd dasein, wenn du alt bist.
Ich feierte den Tag, da du getauft wurdest,
um zu sehen, wie sich dein Leben entfaltet.
Ich war da, als du noch ein Kind warst,
mit einem Glauben, der gut zu dir passte;
mit hellem Feuer wandertest du fort,
Orte zu finden, wo die Dämonen hausen.
2. Als du das Wunder des Wortes hörtest,
war ich da, um dich anzufeuern;
du wurdest erzogen, den lebendigen Herrn zu preisen,
zu dem du nun gehörst.
Wenn du jemanden findest, um eure Zeit miteinander zu teilen
und ihr verbindet eure Herzen zu einem,
werd ich da sein, um eure Verse zu reimen
vom Abend bis zur aufgehenden Sonne.
3. In den mittleren Jahren deines Lebens,
nicht zu alt, nicht länger jung,
werd ich da sein, um dich durch die Nacht zu führen,
zu vollenden, was ich begann.
Wenn der Abend sacht hereinbricht,
und du deine müden Augen schließt,
werd ich da sein, wie ich immer war –
mit nur einer weiteren Überraschung.
2. Magnificat nach dem Holden-Abendgebet (komponiert von Marty Haugen)
Dies ist das Magnificat (Marias Lied aus Lukas 1), in der Variante, wie wir es immer mittwochs hier in der Passionsandacht gesungen haben:
ÜBERSETZUNG
Ein Engel kam von Gott zu einer Stadt namens Nazareth zu einer Frau, deren Name war Maria. Der Engel sagte zu ihr: "Freue dich, du hoch Gesegnete, denn Gott ist mit dir. Du wirst ein Kind gebären, und sein Name wird Jesus heißen, der Auserwählte des höchsten Gottes." Und Maria sagte: "Ich bin eine Magd meines Gottes, ich lebe, deinen Willen zu tun."
1. Meine Seele verkündet deine Größe, o Gott,
und mein Geist erfreut sich in dir,
du hast mit Liebe auf deine Magd hier geschaut,
und mich gesegnet mein ganzes Leben hindurch.
Groß und mächtig bist du, o Heiliger,
stark ist deine Freundlichkeit auf ewig.
Wie du die Schwachen und Niedrigen erwählst,
und erniedrigst, die da stolz sind im Herzen!
2. Du hast die Mächtigen von ihren Thronen niedergestürzt,
und hast emporgehoben, die da demütig sind im Herzen,
du hast die Hungrigen mit wundervollen Dingen gefüllt
und den Reichen kein Teil gelassen.
Groß und mächtig bist du, o Treuer,
stark ist deine Gerechtigkeit, stark deine Liebe,
wie du verheißen hast an Sara und Abraham,
Freundlichkeit auf ewig.
3. The Summons
"Summon" bedeutet, jemanden herbeirufen, oder in diesem Fall, jemanden zu berufen. In diesem Lied ist es Jesus, der zu uns spricht:
ÜBERSETZUNG
1. Wirst du kommen und mir folgen,
wenn ich nur deinen Namen rufe?
Wirst du gehen, wo du dich nicht auskennst,
und niemals der/dieselbe sein?
Wirst du meine Liebe zeigen?
Wirst du meinen Namen bekannt machen?
Wirst du mein Leben wachsen lassen
in dir und du in mir?
2. Wirst du dich selbst zurücklassen,
wenn ich nur deinen Namen rufe?
Wirst du dich um Grausame und Freundliche kümmern,
und niemals der/dieselbe sein?
Wirst du den feindlichen Blick riskieren?
Wird dein Leben anziehen oder Angst machen?
Wirst du mich Gebete beantworten lassen
in dir und du in mir?
3. Wirst du die Blinden sehen lassen,
wenn ich nur deinen Namen rufe?
Wirst du die Gefangenen freisetzen
und niemals der/dieselbe sein?
Wirst du den Leprakranken rein küssen, (man denke hier an Franz von Assisi...)
und solches ungesehen tun,
und bekennen, was ich wollte
in dir und du in mir?
4. Wirst du dein wahres Selbst lieben, das du verbirgst,
wenn ich nur deinen Namen rufe?
Wirst du die Angst in dir bezwingen
und niemals der/dieselbe sein?
Wirst du den Glauben, den du fandest, nutzen,
um die Welt um dich herum neu zu gestalten,
durch meine Sicht und meine Berührung und mein Wort
in dir und du in mir?
(Die Antwort des Berufenen:)
5. Herr, ich höre deine Berufung wahrhaftig,
wenn du nur meinen Namen rufst.
Lass mich umkehren und dir folgen
und niemals der/dieselbe sein.
Mit dir an der Seite werd ich gehen,
wohin mich deine Liebe und deine Fußstapfen führen.
Das US Capitol war eines unserer ersten Ziele. Seit langem war es geplant, nun war es soweit: ein zweiwöchiger Road Trip durch die USA mit meinem Freund und Kollegen Gideon. Dabei ging es von Washington DC über die Niagara-Fälle nach Toronto (Kanada), weiter nach Chicago und schließlich zurück nach Wisconsin. Zunächst ein lokales Lieblingswort am Flughafen: rekombobulieren heißt sich wieder "zusammensetzen" oder zu sammeln, zB nach dem üblichen Sicherheitscheck. Da Gideon erst am Abend aus Philadelphia eintraf, besuchte ich schonmal Joe Biden. Höhenangst sollte man bei diesem Job nicht haben. Nachmittags besuchte ich den großen Friedhof von Arlington. Hier liegen Soldaten aus der ganzen amerikanischen Geschichte begraben. Hier die bekannten weißen Steinreihen. Als Gideon und ich am nächsten Tag gemeinsam aufbrachen, war klar: das erste Ziel musste der deutsch-amerikanische Freundschaftsgarten sein! Immerhin waren noch schöne Rosen zu sehen. Der Garten befand sich direkt beim
Der erste Biss war noch vorsichtig ... ... oh ja. Schmeckt. Heute gibt es wieder eine Lektion in Sachen Kulinarisches: ein S'more (von "some more" = etwas mehr) ist ein Beispiel für das amerikanische Prinzip "es ist süß - aber geht es auch süßer?" Dazu wird ein über dem Lagerfeuer leicht angebräunter Marshmallow in einen Schokoladenkeks gepresst. Reinbeißen und genießen - bleibt garantiert was im Bart hängen, das ist Teil der Erfahrung. Anlass war unsere Mittwochsandacht, die wir diesmal bei Gemeindegliedern im Garten feierten - allerdings etwas erweitert, denn es war zugleich Chris' Abschiedsparty, die nun leider nach Madison (die Hauptstadt von Wisconsin) zurückzieht. Auch wenn das für mich sehr traurig ist, haben wir ihr doch eine tolle Überraschungsfeier bereitet: zunächst für ein Dinner dorthin gelockt, strömte plötzlich eine große Gruppe von Gemeindegliedern aus dem Haus und Chris war überwältigt. Doch zurück zum Kulinarischen: ein weiteres Beispie
Blick über Lake Mendota in Madison. Letzten Freitag hatte ich endlich etwas Zeit, um Chris in ihrem neuen Zuhause in Madison zu besuchen. Madison ist die Hauptstadt von Wisconsin (auch wenn Milwaukee deutlich größer und bekannter ist). Hier verbrachten wir einige Stunden auf der großen Terrasse am See, die wie ein Großteil der Gebäude mit zum Universitätsgelände gehört (University of Wisconsin). Madison hat eine sehr progressive Ausstrahlung, die Menschen, die hier zusammen kommen wirken divers und offen. Eben was eine Universität ausmacht für eine Stadt. Tags darauf gab es wieder Arbeit, diesmal haben wir ein Benefiz-Grillen für unseren Kanu-Trip auf dem Parkplatz des örtlichen Supermarkts (mit dem schönen Namen "Piggly Wiggly") organisiert: Bob und ich als Grillmeister bzw. wandelnder Hot Dog. Am Sonntag darauf durfte ich wieder predigen, und am Nachmittag feierte Lily ihren Geburtstag mit einer Tea Party: So idyllisch kann das Leben sein. Links im Vordergrund Karla, dahi
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