Ein Update

Unser Altar, reich geschmückt.

Hallo liebe Leute,

zur Zeit passieren nicht völlig "außergewöhnliche" Dinge in der Gemeinde, dennoch wollte ich mal ein Lebenszeichen geben!

Ich habe nun die ersten beiden Stunden Konfi-Unterricht in diesem Jahr gegeben und wir sind ganz gut gestartet mit Aktivitäten, um die Gruppe zusammenzubringen und zum Sprechen über den Glauben zu bewegen. Ich habe ein paar grundsätzliche Sachen zur Bibel erklärt und wir haben mit Genesis 1-2 begonnen, diese näher zu erkunden: was die Bibel alles ist und was sie nicht ist.

(Fast) alles, was man über Genesis 1-2 wissen muss. Oder?

Ansonsten habe ich weiterhin einmal im Monat Gottesdienst hier in der Gemeinde (mit der dazugehörigen Kinderzeit), übernehme nun aber auch Gottesdienste in den umliegenden Senioreneinrichtungen: einen Gottesdienst hatte ich in Cedar Ridge, dem Wohnheim für Ältere, in dem ich selber wohne, sowie im "Samaritan", einem eher klinisch ausgerichteten Wohnheim, wo ich am kommenden Montag predigen werde.

Jedes Mal, wenn ich in der Kirche predige, bekomme ich so einen Brief von meiner Nachbarin Barb,

die auf Youtube online zuschaut. :)

Ich leite weiterhin die Trauergruppe, die ich von Chris "geerbt" habe, wo sich Menschen treffen, die in den vergangenen Jahren ihren Partner verloren haben - so ist es zumindest in der momentanen Zusammensetzung. Wir sprechen dort schlicht darüber, wie es im Moment geht, und es werden Erfahrungen ausgetauscht. Man findet Trost im Glauben, in den Impulsen aus der Trauerarbeit, die ich und andere einbringen, sowie in der Gemeinschaft an sich. Die Trauergruppe trifft sich alle 14 Tage am Donnerstag Nachmittag.

Demnächst werden zwei Gruppen für Erwachsene anlaufen: einmal die "Faith Formation" Gruppe, die sich immer im Herbst und Winter 14-tägig Dienstag Abend einfindet, um Themen des Glaubens zu besprechen. Letztes Jahr war das Thema "Gnade" (engl. Grace) und was dieses Wort eigentlich bedeutet im theologischen Kontext, dieses Jahr wollen wir uns mit der jüdischen Neutestamentlerin (!) A. J. Levine und ihrem interessanten (und unterhaltsamen) Blick auf das Neue Testament und besonders die Weihnachtsgeschichte beschäftigen.

Zum anderen wird eine Gruppe geben, die sich, ebenfalls 14-tägig, am Donnerstag Morgen trifft, um gemeinsam das Programm "Living the Questions" zu diskutieren (zu deutsch: "die Fragen leben"). Schon der Titel deutet an, dass es sich dabei um einen liberalen Zugang zum Glauben handelt, wo es nicht um fertige dogmatische Antworten geht, sondern darum, sich mit den Spannungen des Glaubens und seiner vielen Themen zu konfrontieren und eben dann mit offenen Fragen auch leben zu können. Dabei gibt es für jede Einheit ein Thema, das von führenden Theologen auf dem Gebiet behandelt wird.

In beiden Fällen gibt es üblicherweise eine DVD oder Videos, in denen Theologen ein Thema vorstellen oder diskutieren, und dann verschiedene Möglichkeiten, darüber miteinander ins Gespräch zu kommen - ein Angebot für all die, die ihren Glauben gern vertiefen oder ihren Horizont erweitern wollen; weniger, um sich gegenseitig das einzureden, was man vielleicht immer schon geglaubt hat, sondern sich zu öffnen für den ein oder anderen gesunden Perspektivwechsel.

Wöchentlich am Dienstag Morgen trifft sich weiterhin unsere "Lectionary" Gruppe, eine Bibelgruppe, die gemeinsam die Texte für den kommenden Gottesdienst liest und diskutiert. Ab und an kann da schonmal eine Idee für den Prediger bei rausspringen. Eine ähnliche Gruppe, allerdings bestehend aus Pfarrern im Ruhestand, gibt es auch in Cedar Ridge Mittwoch morgens, jedoch schaffe ich es in letzter Zeit seltener, dort dazuzukommen.

Jetzt ab Herbst trifft sich monatlich Mittwoch Nachmittag wieder der "Banned Book Club", ebenfalls eine Gründung von Chris, in dem Bücher gelesen werden, die von verschiedenen Schuldistrikten des Landes verboten wurden. Oft handelt sich dabei entweder um Bücher, die LGBT Themen behandeln, oder um dystopische Romane (wie etwa "1984"), die angeblich zu "verstörend" für Jugendliche sein könnten. (Man könnte ja meinen, es sei der Punkt von dystopischen Romanen, zu verstören... und zu warnen.) Im letzten Monat lasen wir "The Giver" (auf deutsch erschienen unter dem Titel "Hüter der Erinnerung"), das von einer von Schmerz befreiten, "perfekten" Gesellschaft erzählt, in dem nur eine einzige Person die Erinnerungen an die Vergangenheit weiterträgt. Im kommenden Monat lesen wir "Not all Boys are blue" (Nicht alle Jungs sind blau), was vermuten lässt, dass es sich um ein LGBT-Thema handelt: ich bin noch nicht in die örtliche Bibliothek gegangen, um es mir auszuleihen, daher weiß ich noch nicht mehr.

Weiterhin gibt es die üblichen Kirchenrats- und Komitee-Sitzungen, die Kaffeestunden in diversen Einrichtungen, wo ich meine Präsentation über meinen Werdegang zum Besten gebe, unser Gemeinschaftsmahl am ersten Mittwoch jedes Monats, die pastoralen Besuche zuhause und vieles mehr, das eben so jede Woche los ist (und vorbereitet sein will).

Insofern bin ich gut beschäftigt. Und dann gibt es natürlich ab und zu auch ein paar "Bauarbeiten" zu tun:



Nachdem wir einige Lichter im Chorraum noch mit der Leiter austauschen konnten,
war es nun Zeit für den Lift, um an die Ventilatoren zu kommen.


Die andere Person musste ins Gebälk über der Decke kriechen.


Die Decke selbst besteht nur aus Papierplatten und Isolierung,
sodass man sich auf diesen Schrägbalken bewegen muss.
Auf einigen sieht man noch die Spuren eines Feuers viele Jahrzehnte zuvor.


Vance ist der Glückliche, der hier von oben her schuften muss, 
damit der neue Ventilator auch hängen bleibt.


Huch, wo kommt die denn her?

Ansonsten genieße ich das Leben in Wisconsin und unternehme Ausflüge mit Lily zum Fahrradfahren, ins Kunstmuseum nach West Bend, oder wir kümmern uns um Dinge gemeinsam in der Kirche, wie Blumenschmuck und die Fotos für das neue Album der Gemeinde.

Vorteil, wenn die Freundin Floristin ist: da gibt es stetig Nachschub.

Eine der schönen Seiten der Analog-Photographie ist, dass man Wochen nach dem Knipsen Filme findet, die man auswerten kann. So hat Lily kürzlich einen ihrer Filme aus unserem Kanada-Abenteuer gescannt:


Wer haust denn da?


John und ich genießen eine warme Suppe.


Spaziergang (bzw. Hopsen von Stein zu Stein) an den Uferklippen.


Waldzweisamkeit.

Soweit einfach mal zwischendurch!

Liebe Grüße und Gottes Segen wünscht Jakob aus Wisconsin




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